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Programm

(Stand: 09.11.2023)

Herzlich willkommen auf der Programm-Seite des 24. UNIcert®-Jahresworkshops 2023!

Hier finden Sie:

  • eine Übersicht über den Programm-Ablauf (Thematische Übersicht und Raumplan)
  • einen Campus-Lageplan
  • den Link zur Anmeldung zum UNIcert®-Workshop. (Der Link wurde am 06.11.2023 deaktiviert.)

Für detaillierte Auskünfte zu den einzelnen Programmpunkten klicken Sie bitte auf die Balken hier unterhalb.

Bitte beachten Sie diese aktuelle Änderung:

Der UNIcert®-Workshop wird am Freitag, den 10.11. um 14:00 Uhr nicht im Sprachenzentrum, sondern im Gräfin-Dönhoff-Gebäude (GD - siehe Programmablauf bzw. Lageplan) eröffnet. Die Arbeit in den Arbeitsgruppen beginnt dort um 14:30 Uhr und wird am Sonnabend, den 11.11., um 9:00 Uhr dort fortgesetzt (bis 13:30 Uhr, einschl. Poster-Präsentation der Ergebnisse).

Auch die Pre-Conference Workshops am 10.11. finden im Gräfin-Dönhoff-Gebäude statt.

Praktisches und Transfer

Leitung:

Corinna Kleinke, Aleksandra Kubicka, Dr. Tomasz Rajewicz, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

kleinke@europa-uni.de; kubicka@europa-uni.de; rajewicz@europa-uni.de

Nach wie vor ist wohl der klassische Weg, die klassische Methode, eine Fremdsprache zu erlernen, einen Sprachkurs zu besuchen.[1] Dies ermöglichen u.a. wir, die wir in Sprachenzentren von Hochschulen und Universitäten tätig sind. Dabei hat sich die Art und Weise der Vermittlung fremder Sprachen in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Am Ende sollen nicht nur ECTS-Punkte erworben und eine (traditionelle) Prüfung bestanden werden, sondern vielmehr die erworbenen kommunikativen Fähigkeiten und Fertigkeiten um weitere Kompetenzen, u.a. Interkulturalität / interkulturelles Handeln, sowie soziales und kulturelles Wissen (Weltansichten) [2] ergänzt werden. Soweit die Vorstellungen, die sich im GER [3], im brandenburgischen [4] und europäischen [5] Mehrsprachigkeitskonzept wiederfinden und in der UNIcert®-Ausbildung umgesetzt werden (sollen).

Es stellt sich die Frage, wie es uns gelingen kann, zu einem eigenen, aktiven, nicht nur eingeübten, sondern möglichst lebensnahen Sprachgebrauch, also zu einer im wahren Leben gelingenden Kommunikation, zu kommen.

Dazu bringen wir Beispiele: ein deutsch-polnisches Austauschprojekt für Studierende und Tandemkurse für deutsche und polnische Polizeibedienstete. Diese möchten wir mit euch besprechen / diskutieren. Anschließend erarbeiten Kleingruppen eigene Konzepte, die regional, überregional und/oder an den Heimateinrichtungen umgesetzt werden könnten.  

Im Idealfall erklären sich Teilnehmende bereit, die erarbeiteten Konzepte auf ihre Praxistauglichkeit zu prüfen, um im November 2024 im UNIcert®-Workshop darüber zu berichten.

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[1] In unserem Tätigkeitsbereich geht es um die systematische Vermittlung und den Erwerb von Fremdsprachenkenntnissen in Kursen bzw. im Unterricht. Jedoch nutzen wir lebensweltlich erworbene Sprachkenntnisse der Teilnehmenden und versuchen im Prozess des Sprachenerwerbs diesen so nah wie möglich kommen.

[2] Limbach, Jutta (2012). Plädoyer für die Mehrsprachigkeit in der Europäischen Union: Für den, der eine Fremdsprache erlernt, sind Wörter gleichsam Fenster in eine andere Welt. Regen sie doch zum Vergleich wie zum Nachdenken an und befördern die Lust, sich auf eine andere Welt einzulassen. Das Erlernen einer Fremdsprache trägt auch mit dazu bei, dass man über die Eigenheiten der eigenen Sprache nachzudenken beginnt. Wer fremde Sprachen nicht lernt, so Goethe, kennt seine eigene nicht. (https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/59771/europaeische-sprachenpolitik/; Zugriff: 11.09.23)

[3] Einbettung in den kulturellen Rahmen; Berücksichtigung beruflicher Kommunikation

[4] Wenn es darum geht, die grundlegenden europäischen Prinzipien der Demokratie, der Gleichbehandlung und der Transparenz zu befördern und Menschen Weltbürgerinnen und Weltbürger sein zu lassen, gehört Mehrsprachigkeit zu den Grundvoraussetzungen für das erfolgreiche Gelingen einer Bildungsbiografie in der Europäischen Union und verkörpert eines der wichtigsten Bildungsziele. Dieses Ziel macht aus der Sprachenvielfalt eine Chance und basiert auf der Einsicht, dass Sprache nicht nur ein Mittel zur Kommunikation ist. Eine Sprache teilt auch etwas über kulturelle Eigenheiten und Traditionen mit …, Konzept der Landesregierung, Mehrsprachigkeitskonzept, S.5.

[5] Damit ändert sich die Zielsetzung des Fremdsprachenunterrichts an sich: Nicht mehr das Erlernen von einzelnen Sprachen steht im Vordergrund, sondern die Entwicklung einer kommunikativen Kompetenz, zu der alle Sprachkenntnisse und Spracherfahrungen eines Schülers beitragen, die alle Sprachen miteinander in Beziehung setzt und die die Menschen zu effektiver Kommunikation, gleich auf welchem Sprachlevel, befähigt. Die Menschen sollen sowohl aktiv sprechen, als auch sprachmittelnd untereinander tätig sein können. (https://lehrerfortbildung-bw.de/u_sprachlit/franzoesisch/gym/bp2004/fb1_3/plan/rahmen/gemein/01kurzversion.pdf)

Sprechen im akademischen Kontext

Leitung: Mariana Álvarez, David Bowskill, Sabine Cayrou (Humboldt-Universität zu Berlin)

mariana.alvarez@hu-berlin.de
david.bowskill@spz.hu-berlin.de
sabine.cayrou@hu-berlin.de

(für die Länderarbeitsgemeinschaft der Hochschullektor*innen Berlin Brandenburg (LAG BB)

Zum Bereich „Akademisches Schreiben“ (Academic Writing, etc.) werden etwa neunmal so viele Studien durchgeführt wie zu seinem Gegenstück, der mündlichen Sprachverwendung im akademischen Kontext (Präsentieren, Debattieren, Argumentieren…). Dabei spielt auch dieser Bereich eine große Rolle sowohl bei der Vorbereitung unserer Studierenden auf einen Studien- oder Praktikumsaufenthalt im Ausland als auch bei der sprachlichen und interkulturellen Förderung ausländischer Gaststudierender an unseren zunehmend mehrsprachigen Hochschulen.

Im Sommersemester 2022 hat die LAG BB zum ersten Mal – nach einem Workshop genau ein Jahr zuvor zu „Akademischen Schreibkulturen“ – einen Workshop zum Sprechen im akademischen Kontext durchgeführt: Anhand von Impulsreferaten aus unterschiedlichen Sprach- und Kulturkreisen (Arabisch, Deutsch, Französisch, Spanisch) wurde diskutiert, wo die Unterschiede in den Sprechkulturen liegen und wie wir unsere Studierenden auf die Herausforderungen der mündlichen Interaktion in einem universitären Kontext vorbereiten können, der von unterschiedlichen Sprechkonventionen und -traditionen geprägt ist.

Anknüpfend an diesen Erfahrungsaustausch soll noch spezifischer danach gefragt werden, welche Konsequenzen die Erkenntnisse über „akademische Sprechkulturen“ für einen handlungsorientierten Sprachunterricht haben können. Die Teilnehmenden sind eingeladen, die Kurzreferate zu kommentieren und eigene Ideen sowie (Unterrichts-)Beispiele zu dieser Thematik beizusteuern.

 

Funktionale Mehrsprachigkeit an Hochschulen: Das Sprachenkonzept der TU Darmstadt im sprachenpolitischen Spannungsfeld und Auswirkungen auf die Sprachenlehre

Constanze Bradlaw* / Stefanie Nölle-Becker**, Technische Universität Darmstadt

Das Präsidium der Technischen Universität Darmstadt beauftragte das Fachgebiet Mehrsprachigkeit im Rahmen ihrer Internationalisierungsstrategie mit der Ausarbeitung eines Sprachenkonzepts auf Basis der funktionalen Mehrsprachigkeit. Dieses schließt Deutsch und Englisch ausdrücklich ein, geht aber weit darüber hinaus, indem es für einen Einbezug sämtlicher an den Hochschulen vorhandenen sprachlichen Ressourcen plädiert und somit über die vielfach gelebte Praxis des English only hinausweist. Der in diesem Zusammenhang von uns entwickelte Maßnahmenkatalog beschreibt konkret, was getan werden kann, um die funktionale Mehrsprachigkeit in unserem Hochschulkontext umzusetzen.

In unserem Beitrag möchten wir das Konzept der funktionalen Mehrsprachigkeit definieren und kontextualisieren (vgl. Bradlaw/Hufeisen/Nölle-Becker 2022a und b), anhand einiger Beispiele veranschaulichen und uns dann dem Maßnahmenkatalog und seinen Auswirkungen auf die Sprachenlehre zuwenden.  Unser Sprachenkonzept adressiert relevante Fragen im Kontext des Lehrens und Lernens von Sprachen, in Hinblick auf Standardisierung, die Rolle von Herkunftssprachen und Sprachengerechtigkeit und zeigt Zugänge für die hochschulische und gesellschaftliche Teilhabe auf. Indem wir einige Zielgruppen herausgreifen, zeigen wir, wie einzelne Maßnahmen dazu beitragen können, diese jeweiligen Zielgruppen in Bezug auf ihre Diskurszusammenhänge und Kommunikationsbedarfe noch stärker in ihrer Professionalisierung zu unterstützen. Die individuelle Mehrsprachigkeit an der TU Darmstadt im Speziellen ebenso wie an Hochschulen allgemein soll so Anerkennung und Wertschätzung erfahren. Die in vielerlei Hinsicht vorhandene Diversität an Hochschulen und in den Gesellschaften betrachten wir als Chance und Gewinn für Lehre, Forschung und Verwaltung sowie für die Zusammenarbeit mit Partner:innen inner- und außerhalb akademischer Zusammenhänge.

Verweise:

Bradlaw, Constanze / Hufeisen, Britta / Nölle-Becker, Stefanie (2022a): Das Konzept der funktionalen Mehrsprachigkeit im Kontext der Internationalisierung deutscher Hochschulen. Fremdsprachen lehren und lernen, 51:2, 38-52.

Bradlaw, Constanze / Hufeisen, Britta / Nölle-Becker, Stefanie (2022b): Prozesse der Professionalisierung durch die Umsetzung des Sprachenkonzepts an der Europäischen Technischen Universität Darmstadt. Wie das Modell der funktionalen Mehrsprachigkeit umgesetzt werden kann. Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht 27: 2, 307-330.
https://zif.tujournals.ulb.tu-darmstadt.de/article/id/3521/

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* Constanze Bradlaw studierte Sinologie, Politologie, Kulturanthropologie und Germanistik an der Goethe-Universität Frankfurt a.M. und der Universität Hamburg mit Abschluss Magistra Artium in Sinologie II (Staat und Gesellschaft). Aktuell ist sie Teil des Umsetzungsteams des Sprachenkonzepts der TU Darmstadt und arbeitet ebenfalls als Persönliche Referentin eng mit dem Vizepräsidenten für Innovation und Internationales zusammen. Als Doktorandin von Frau Prof. Hufeisen am Fachgebiet Mehrsprachigkeit des Instituts für Sprach- und Literaturwissenschaft der TU Darmstadt arbeitet sie an ihrer Dissertation mit dem Arbeitstitel „Funktionale Mehrsprachigkeit. Eine hermeneutische Betrachtung des Begriffs und seiner Verwendung in bildungs- und sprachenpolitischen Zusammenhängen.“

** Stefanie Nölle-Becker studierte Deutsche Philologie, Amerikanistik und Soziologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Abschluss: Magister Artium) und Germanistische Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt DaF/DaZ an der Technischen Universität Darmstadt (Abschluss: Master of Arts). Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin von Frau Prof. Hufeisen am Fachgebiet Mehrsprachigkeit des Instituts für Sprach- und Literaturwissenschaft der TU Darmstadt und forscht zu Linguistic Landscapes im Kontext von Mehrsprachigkeit und Sprachenpolitik an Hochschulen. Seit Januar 2022 ist sie stellvertretende Leiterin des Sprachenzentrums der TU Darmstadt.  

(Stand: 28.09.2023)

18. UNIcert®-Forum am Freitag, den 10. November 2023, von 18:15 bis 19:30 Uhr

Im zwanglosen Gespräch mit Mitgliedern der Wissenschaftlichen UNIcert®-Kommission, der UNIcert®-Arbeitsstellen in Dresden und Göttingen und Kolleg*innen anderer akkreditierter Einrichtungen können Sie sich über die Neuerungen, Ihre Ideen zur Umsetzung des UNIcert®-Konzeptes sowie zu offenen Fragen austauschen und all das besprechen, was Sie sonst im UNIcert®-Kontext bewegt.

In diesem Jahr freuen wir uns, im Forum mit Ihnen über folgende Themen in den Austausch zu treten:
- der Mehrwert von UNIcert® und UNIcert®-Akkreditierung
- das Vision Statement von UNIcert®
- Potenziale einer engeren Zusammenarbeit mit unserem Partner UNIcert®LUCE in der Slowakei und der Tschechischen Republik
- Potenziale internationaler Zusammenarbeit (z.B. NULTE, Volksrepublik China, virtuelle Austauschprogramme)

Die Gespräche können beim Konferenzdinner am Freitag, den 10. November 2023, ab 19:45 Uhr weitergeführt werden, sofern Sie sich hierzu anmelden.

Das Conference Dinner kann bei der Anmeldung zum UNIcert®-Workshop zum Preis von 35,00 € hinzugebucht werden. In diesem Preis ist ein vielseitiges Buffet (Hauptgänge Fleisch/Fisch/vegetarisch; dazu Auswahl an Vorspeisen, Salaten, Suppen, Beilagen und Nachspeisen) ohne Getränke enthalten.

Eventuelle Unverträglichkeiten können Sie gern vorab dem Organisations-Team mitteilen (E-Mail: unicert23@europa-uni.de).

AG 1 − Leitung:

Grazia C. Caiati, Justus-Liebig-Universität Gießen
grazia.c.caiati@zfbk.uni-giessen.de

Jeff Purchla, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
purchla@europa-uni.de

Als Personen, die Sprache in mehrsprachigen Umgebungen verwenden oder – spezifischer – eine Sprache lernen oder lehren, sind wir alle bis zu einem gewissen Grad Sprach- und Kulturmittelnde, denn wir vermitteln zwischen Sprechern oder Gruppen, die einander nicht unmittelbar verstehen können. Die Hindernisse für die Verständigung können sprachlicher oder kultureller Natur sein oder aus einer Kombination dieser Faktoren bestehen.

Im Sommersemester 2023 hat das Sprachenzentrum der Viadrina einen Kurs angeboten, der sich mit ausgewählten praktischen Aspekten der interkulturellen und interlingualen Mediation beschäftigte (Englisch/Deutsch, Stufe UNIcert® III). Ausgehend von diesem und anderen Beispielen wird die AG 1 das Thema weiterentwickeln, indem sie die Teilnehmenden dazu einlädt, ihre eigenen Erfahrungen als Kultur- und Sprachmittlerinnen und -mittler einzubringen und in Kleingruppen zum Erfahrungsaustausch und zur Unterrichtsplanung zu vertiefen.

Im Vorfeld des Workshops sind alle Interessierten eingeladen, sich mit möglichen Beiträgen in Form von Fragen, Anliegen oder Ideen zum Thema Sprache und Kulturvermittlung an die AG-Leitung zu wenden. Beispiele für Themen sind Adressaten, Kultur- und Wissenstransfer, Verfassen von Berichten, Redewendungen und Humor. Dieser Input wird in der ersten Phase des Workshops vorgestellt und diskutiert.

Anschließend werden wir uns in Gruppen mit spezifischen Aufgaben aufteilen, um Aspekte der Sprach- oder Kulturvermittlung in einen Beispielunterricht zu integrieren. Wir hoffen, dass die Teilnehmenden aus dem Austausch über Unterrichtsbeispiele Strategien für die Unterrichtsplanung in akademischen Kontexten ableiten können, die sowohl sprachliche und kulturelle Mediation als auch Mediationsstrategien außerhalb der Universität berücksichtigen.

AG 2 − Leitung:

Dr. Johann Fischer, Georg-August-Universität Göttingen
johann.fischer@zess.uni-goettingen.de

PhDr. Tomáš Hamar, Comenius-Universität Bratislava
tomas.hamar@uniba.sk

Der GER-Begleitband hat durch seinen Fokus auf die Handlungsorientierung und die vier Kommunikationsmodi einen Paradigmenwechsel eingeleitet. Im Bereich des Fremdsprachenunterrichts an Hochschulen hat der Aspekt der intralingualen Mediation sehr an Bedeutung gewonnen, handelt es sich hierbei doch um ein zentrales Thema des Fremd- und Fachsprachenunterrichts, denn es gilt, in interdisziplinären Projekten (fachwissenschaftliche) Daten und Erkenntnisse Studierenden anderer Fachbereiche zu vermitteln bzw. Fachwissen einem Fachpublikum vorzutragen oder einem breiten Publikum zu präsentieren.

Dies erfordert zielgruppenadäquates Beschreiben sowie die Kompetenz, Daten korrekt zu interpretieren – alles Aufgaben, die im Wissenschafts- und Berufsalltag von höchster Relevanz sind. Dadurch wird ein kompetenter Umgang mit Register und Stil, mit feineren Bedeutungsnuancen und soziokulturellen Implikationen, aber auch eine Kompetenz zur Klärung von Missverständnissen erforderlich. Weiterhin sind Kompetenzen zur Straffung von Texten und zur Erweiterung dichter Texte gefordert.

Im Rahmen dieser Arbeitsgruppe wollen wir zunächst für uns definieren, was „intralinguale Mediation“ auf den einzelnen GER-Niveaustufen bedeutet und welche Unterrichts- bzw. Prüfungsszenarien hierfür für die einzelnen Stufen und / oder Fachsprachen relevant sein können, anschließend für die jeweiligen Kontexte entsprechende Aufgaben entwickeln, um diese schließlich an der jeweiligen Hochschule auszuarbeiten und umzusetzen. Die Bereitschaft zur Bearbeitung einer kurzen Aufgabe vorab sowie eine aktive Teilnahme während des Workshops werden vorausgesetzt.

AG 3 − Leitung:

Barbara Stolarczyk, Technische Universität Darmstadt
barbara.stolarczyk@tu-darmstadt.de

Agnieszka Zawadzka, Universität Leipzig
agnieszka_anna.zawadzka@uni-leipzig.de

Stichpunkte zur inhaltlichen Ausrichtung:

1. Theoretischer Input

  • Das Modell Dominant Language Constellation von Aronin (2012)
  • Postulate der Mehrsprachigkeitsdidaktik und ihre praktische Umsetzung im Herkunftssprachenunterricht
  • Inter- und intralinguale Mediation

2. Praktische Umsetzung

  • Analyse vorgestellter Beispiele für sprachmittelnde Aufgaben
  • Diskussion über Kriterien für die Erstellung von sprachmittelnden Aufgaben
  • Erstellung von Beispielaufgaben für inter- und intralinguale Mediation

Sprache: Deutsch mit sprachenübergreifenden und/oder sprachenspezifischen Aufgabenformaten

Teilnehmende sollen bitte ihre Aufgabenbeispiele (als Datei) mitbringen und erhalten die Möglichkeit, diese zu präsentieren.

AG-Beschreibung:

Ausgehend von dem Modell Dominant Language Constellation von Aronin (2012) und den Postulaten der Mehrsprachigkeitsdidaktik möchten wir uns in diesem Workshop mit der inter- und intralingualen Mediation beschäftigen, unter besonderer Berücksichtigung der Herkunftssprechenden im hochschulischen Kontext. Die Mediation begreifen wir als die adressaten-, sinn- und situationsgerechte Übermittlung von Inhalten geschriebener und gesprochener Texte von einer Sprache in die andere (interlingual) oder innerhalb einer Sprache (intralingual). Sprachmittlerinnen und -mittler werden mit Input in jeglicher Form konfrontiert und sollen den Inhalt mit emotionaler und kultureller Ladung in eine andere oder innerhalb einer Sprache (z. B. Register) übertragen, damit der Adressat/die Adressatin die Mitteilungsabsicht verstehen kann, was möglicherweise weitere Erklärungen, Auslassungen und Paraphrasierungen erfordert.

So sind die herkunftssprachlichen Studierenden als Personen mit Insiderwissen über die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten in beiden Ländern gerade für solche Tätigkeiten prädestiniert. Nach der Analyse und Diskussion von präsentierten Beispielaufgaben sowie Kriterien für die Erstellung von ein-, zwei- oder mehrsprachigen Mediationsaufgaben werden die Teilnehmenden gebeten, ihre eigenen sprachmittelnden Aufgaben zu erstellen und mit den anderen zu diskutieren.

AG 4 − Leitung:

Dr. Catherine Jaeger, Humboldt-Universität zu Berlin
catherine.jaeger@hu-berlin.de

Dr. Olesia Lazarenko, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
lazarenko@europa-uni.de

Dr. Ute Walbe-Kunze, Universität Leipzig
walbeku@rz.uni-leipzig.de

Cong Xu, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
xu@sz.rwth-aachen.de

Den Sprachenunterricht aufgabenbasiert zu gestalten, gehört zum Alltag aller Lehrenden, seitdem der GER (2001) und der Begleitband (2020) den Weg zur Handlungsorientierung eröffnet bzw. vertieft haben. Es ist aber eine Sache, Handlungen und Aufgaben des alltäglichen und beruflichen Lebens in den fremdsprachlichen Unterricht zu integrieren, und eine andere, sie in ein den Lernzielen und Unterrichtsaufgaben entsprechendes Prüfungsformat einzubinden.

  • Wie fügt sich eine Aufgabe am besten in ein handlungsorientiertes Prüfungskonstrukt?
  • Wie lässt sich eine Aufgabe am besten durch die Kommunikationsmodi entwickeln / verzahnen?
  • Wie lassen sich Aufgaben miteinander kombinieren?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, Prüfungsaufgaben kollaborativ, integrativ, kreativ und abwechslungsreich zu gestalten und gleichzeitig aus dem Gut der Lehrbücher von A1 bis B1 und ihren zahlreichen Ressourcen zu schöpfen?
  • Welche Deskriptoren haben wir zur Verfügung, um die verschiedenen Produktionen zu bewerten – und wie können die wichtigen klassischen Säulen der B1-Progression wie Morphosyntax und Lexik auf den Stufen A1-B1 gut integriert und evaluiert werden?
  • Wie kann eine Peer-Interaktion mitten in einer Prüfungsaufgabe bereichernd wirken und dennoch zu einer Einzelbewertung führen?

Dies sind die Leitfragen, die in der Arbeitsgruppe thematisiert und anhand von Beispielen aus der eigenen Unterrichts- und Prüfpraxis sowie Produktionen von Lernenden veranschaulicht werden. Anschließend werden in kleinen Gruppen aufgabenbasierte sprachspezifische Prüfungsszenarien ausgearbeitet, die für die Progression bis zur Stufe / zum Zertifikat UNIcert® I relevant sind.

Dabei werden auch die Herausforderungen, die sich für vom Deutschen weiter entfernte Sprachen ergeben, näher erläutert und besprochen, insbesondere anhand von Beispielen aus asiatischen Sprachen.

Als Orientierung werden wir den Leitfaden für handlungsorientierte Prüfungen nach dem GULT-Modell (Guidelines for Task-Based University Language Testing) von J. Fischer et al. nutzen, den wir zu Beginn vorstellen werden.

AG 5 − Leitung:

Nicola Heimann-Bernoussi, Ruhr-Universität Bochum
nicola.h.bernoussi@ruhr-uni-bochum.de

Sylvie Richard, Universität Bielefeld
srichard@uni-bielefeld.de

Wenn man den Terminus Interkomprehension wörtlich übersetzt, bedeutet dies: ‚Zwischenverstehen‘, ‚Untereinanderbegreifen‘ o.ä. und es ist nicht einfach, sich daraus eine logische Erklärung abzuleiten, wenn man sich mit dem Begriff noch nicht befasst hat. Wer oder was ist betroffen? Welche Sprache? Welche/r Sprecher/in? Wozwischen versteht wer was? Worum geht es überhaupt? Handelt es sich um einen didaktischen Ansatz oder ist es ein Konzept? Wozu dient es?

Diesen und einigen weiteren Fragen wollen wir in dieser AG auf den Grund gehen. Um dies zu erreichen, werden wir:

  • Vorwissen aktivieren und Erfahrungen austauschen
  • vorhandene Projekte vorstellen
  • entsprechende Deskriptoren aus dem Begleitband (Companion Volume) des GeR und dem REPA entdecken und analysieren
  • neue Projekte/Einsatzmöglichkeiten für den Unterricht erdenken bzw. erarbeiten
  • das Zusammenspiel von UNIcert® und Interkomprehension beleuchten
  • uns gegenseitig inspirieren.

Ziel ist dabei, Interkomprehension als Teil einer umfassenden mehrsprachigen Kompetenz zu sehen, die im GeR als « eine einzige mehrsprachige und plurikulturelle Kompetenz, die das gesamte Spektrum der Sprachen umfasst, die einem Menschen zur Verfügung stehen » (Europarat 2001: 163) definiert und die im Begleitband (2020) durch Skalen ergänzt wird. Der REPA / CARAP (Referenzrahmen für plurale Ansätze zu Sprachen und Kulturen / Cadre de Référence pour les Approches Plurielles des Langues et des Cultures, 2012) geht in seiner Auslegung sogar noch weiter und beschreibt die Kompetenz, ein mehrsprachiges und plurikulturelles Repertoire aufzubauen (K 2) und seine eigenen Erfahrungen in diesem Bereich zu nutzen (K 2.1).

AG 6 – Leitung:

Judith Labs, Universität Kassel
judith.labs@uni-kassel.de

Dr. Ursula Hassel, Technische Hochschule Köln
ursula.hassel@th-koeln.de

unter Mitwirkung von Marie Mouton, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
mouton@europa-uni.de

Das Ziel dieser AG ist es, die Rolle der Mehrsprachigkeit bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen an Hochschulen und den Beitrag der Sprachenzentren dabei zu benennen und multilinguale Ideen zu Themen sowie Methoden und Strategien für den Spracherwerb in diesem Kontext zu entwickeln.

Die Agenda 2030 weist Hochschulen bei der Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, im Folgenden SDG) eine Schlüsselposition zu.
(https://www.daad.de/de/der-daad/was-wir-tun/nachhaltigkeit/hochschulen-und-nachhaltigkeit/)

Deshalb verstärken Hochschulen ihre Bemühungen, die Studienlandschaft nachhaltig zu gestalten, um ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Themen einen Platz zu geben und einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in der Gesellschaft zu leisten. Um sich mit globalen Herausforderungen in Forschung und Lehre auseinandersetzen zu können, Internationalisierung im Studium zu realisieren und Mobilität zu ermöglichen, bieten die Sprachenzentren Fremdsprachen- und Schlüsselqualifikationskurse zur Unterstützung von fach- und wissenschaftssprachlichem Diskurs und Kommunikation zur Realisierung der genannten Vorhaben an; die Thematisierung von Nachhaltigkeit in den SDG schafft neue Impulse für die Entwicklung von innovativen, analogen und digitalen Lern- und Lehrumgebungen und Lernszenarien.

Mit einem Blick auf die Bedeutung der Mehrsprachigkeit in diesem Kontext soll in dieser AG über Nachhaltigkeit in den Bereichen Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (BNE) und Lernprozesse diskutiert werden; zugleich sollen kreative, multilinguale Ideen zur Realisierung im Unterricht entwickelt werden. Dafür ist folgendes Programm für die Arbeitsgruppe vorgesehen:

  • Einführung in das Thema der AG
  • Themen der Nachhaltigkeit (Bildung zur nachhaltigen Entwicklung – BNE): Wie findet das Thema Eingang in die Lehrangebote und das Campusleben? Wo spielt Mehrsprachigkeit auf dem Campus eine Rolle? Welche Angebote gibt es bereits an den Sprachenzentren?
  • Warum ist gerade UNIcert® passend für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele an Sprachenzentren und warum ist hierfür der Begleitband vielleicht ein besserer Berater als der GER?
  • Nachhaltigkeit im Lernprozess: weniger vergessen, mehr erinnern, kollaborativ, analog und digital. Projekte und Module: neue Szenarien, neue Lehr-/Lern“philosophie“.

Die AG wird sprach- und niveaustufenübergreifend angeboten.

Willkommen, bienvenue, welcome!
hoş geldiniz! ongi etorria dobrodošli bonvenon أهلا وسهلا karibu
خوش آمدید

AG 7 − Leitung:

Dr. Peter Knopp, Universität Trier
knopp@uni-trier.de

Ashley Chandler & Laura Syms, Georg-August-Universität Göttingen
ashley.chandler@zess.uni-goettingen.de
laura.syms@zess.uni-goettingen.de

Nachdem der virtuelle Austausch mit anderen Hochschulen in der Welt (Virtual Exchange) bereits beim Jahresworkshop 2022 diskutiert wurde – in der Arbeitsgruppe Wertvolle Erfahrungen sammeln: LernIdee und LernOrte abseits des Seminarraums –, wollen wir uns dieses Themas in diesem Jahr noch fokussierter annehmen.

Gemeinsam wollen wir Inspiration, Strategien und Handlungsbeispiele für den Aufbau und die Umsetzung von Virtual-Exchange-Ideen an den eigenen Einrichtungen erarbeiten. Besonders am zweiten Workshop-Tag werden die konkreten Themen und Ideen der Teilnehmenden die Arbeit innerhalb der AG bestimmen. Die AG richtet sich sowohl an Kolleg*innen mit Erfahrungen in diesem Bereich als auch an Neulinge mit ersten eigenen Ideen oder Inspirationssuchende.

Die AG ist praxisorientiert und übersprachlich.