Die gesellschaftlichen Veränderungen um die Schlagwörter ‚Digitalisierung‘ und ‚Globalisierung‘ finden immer mehr Eingang in die Zielvereinbarungen zwischen Hochschulen und den zuständigen Wissenschaftsministerien. Dabei rückt auch die Internationalisierung der Hochschulen zunehmend in den Fokus. Mehr und mehr Hochschulen nehmen wahr, dass Internationalisierung verknüpft ist mit einer Sprachenpolitik: der Art und Weise, wie eine Hochschule mit Sprachen umgeht, wie sie Sprachen nach innen und außen zeigt, wie sie Sprachen schätzt und ihre Mitglieder ermuntert, Sprachen zu lernen.

Die deutschen Wissenschaftsorganisationen und -gremien spielen hierbei eine wichtige Rolle. So hat die HRK, von der Empfehlung „Sprachenpolitik an Hochschulen“ (2011) bis zur Publikation „Institutionelle Sprachenpolitik an Hochschulen – Fortschritte und Herausforderungen“ (2019) sowie u. a. in Audits zur Internationalisierung, oft auf das Thema Sprachenpolitik hingewiesen und durch ihre Teilnahme an der AG zu diesem Thema  auf der AKS-Tagung 2018 in Weimar ein wichtiges Signal für die noch engere Zusammenarbeit zwischen AKS und HRK gesetzt . Auch der Wissenschaftsrat hat in seinen „Empfehlungen zur Internationalisierung von Hochschulen“ vom Juli 2018 den Sprachen und der Sprachenpolitik große Aufmerksamkeit geschenkt.

Es ist daher kein Zufall, dass die AKS-Tagung 2020 in Frankfurt (Oder) unter dem Thema „Sprachen.Politik.Sprachenpolitik“ stattfindet, welches die enge Verbindung zwischen Sprachen und Politik betont. Sprachen machen und bestimmen Politik, Politik bestimmt Sprachen, und Sprachenpolitik rückt als hochschulgestaltende Kraft stärker ins Bewusstsein der Hochschulleitungen und anderen gestaltenden Kräften der Wissenschaftsgemeinschaft.

In der AG berichten Referentinnen und Referenten über die aktuellen Entwicklungen zum Thema Sprachenpolitik an Hochschulen. Es werden Sprachenpolitiken sowie die Auswirkungen einer wissenschaftlichen Beschäftigung mit Sprachenpolitik für die Praxis an Hochschulen vorgestellt und diskutiert. Dabei spielen strategisch bestimmte top-down-Entscheidungen eine genauso große Rolle wie bedarfsorientierte bottom-up-Analysen. Sprachenpolitik betrifft alle Bereiche einer Hochschule, alle Mitglieder einer Hochschule, wenn auch dem Sprachenzentrum hier eine zentrale Bedeutung zukommt.